„Mit oder an“ COVID verstorben

Immer wieder wird in Frage gestellt, ob die ausgewiesenen COVID-Todesfälle „mit oder an” COVID verstorben sind.

Um diese Frage zu beleuchten sehen wir uns den Verlauf der Todesfallzahlen (mit allen Todesursachen inklusive COVID) gemeinsam mit dem Verlauf der Inzidenz an.

Die verwendeten Zahlen sind die für ganz Österreich.

Die Inzidenzkurve zeigt mehrere COVID-Wellen.

Wir stellen fest, dass die COVID-Spitzenwerte im 4. Quartal 2020 und im 4. Quartal 2021 jeweils mit deutlich höheren Sterbefallzahlen einhergehen.

Danach kommt eine Inzidenz-Doppelspitze im 1. Quartal 2022. Die Inzidenzwerte sind zu dieser Zeit dramatisch höher als in den Wellen davor. Auch in diesem Zeitraum steigen die Todesfallzahlen, allerdings nicht mehr so ausgeprägt wie in den beiden Wellen davor.

Die höheren Inzidenzen zu Beginn des 3. und des 4. Quartals 2022 gehen mit leicht erhöhten Sterbefallzahlen einher.

Um die Jahreswende 2022/23 kommt es ebenfalls zu erhöhten Sterbefallzahlen, zu dieser Zeit waren die Inzidenzwerte allerdings nicht mehr auffällig erhöht.

Auch wenn die Inzidenzwerte über den gesamten Zeitraum hinweg (wegen verschiedenen Testregimes) nicht direkt vergleichbar sind, so kann man trotzen davon ausgehen, dass sie Phasen mit vielen COVID-Erkrankungen und Phasen mit weniger COVID-Erkrankungen gut unterscheiden.

Wir sehen, dass (abgesehen vom Zeitraum um die Jahreswende 2022/23) höhere Inzidenzen immer wieder mit höheren Sterbefallzahlen zusammen auftreten.

Um die Jahreswende 2022/23 gab es eine ganz ausgeprägte Grippewelle mit sehr vielen Infektionen; die steht wohl in Zusammenhang mit den erhöhten Todesfallzahlen.

Wären die ausgewiesenen COVID-Toten vor allem „mit“ und nicht „an“ COVID verstorben, dann hieße das, dass immer dann, wenn die Inzidenz besonders hoch ist, viele Menschen zwar mit COVID, aber an anderen Todesursachen verstorben sind.

Das hieße, dass COVID vermehrt Todesfälle aus anderen Ursachen zur Folge hätte.

Anzunehmen, dass es zwischen diesen erhöhten Todesfallzahlen und der Zahl der COVID-Infizierten keinerlei kausalen Zusammenhang gäbe, ist wohl kaum rational begründbar.

Die Verlaufskurven von Inzidenz und Todesfallzahlen zeigen, dass ein starker zeitlicher Zusammenhang zwischen COVID-Inzidenz und höheren (Gesamt-)Todesfallzahlen besteht.

Da anzunehmen, dass viele als COVID-Verstorbene ausgewiesene Fälle nur „mit“, nicht aber „an“ COVID verstorben sind, ist mit diesen Daten definitiv nicht im Einklang.